Jürgen Schubert

„Wie Kriege enden und Frieden verhandelt werden kann“

Jürgen Schubert

Am 2. Oktober fand nun endlich die lange geplante Lesung aus Jan van Aken´s neuestem Buch „Worte statt Waffen“ im Neuruppiner Schlossgarten Cafe´ statt. Gut 30 Interessierte waren erschienen, um zuzuhören und Fragen zu stellen, die alle kompetent beantwortet wurden.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Dagmar Enkelmann, die von März bis Oktober 1990 der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR angehörte. Am 3. Oktober 1990 wurde sie gemeinsam mit weiteren 143 von der Volkskammer gewählten Abgeordneten Mitglied des Deutschen Bundestages. Zuletzt war sie als Vorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) tätig.

Jan van Aken arbeitet zu internationalen Konflikten bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung und erlebte am 7. Oktober 2023 als Leiter der Niederlassung der RLS in Tel Aviv den brutalen Überfall der Hamas auf Israel mit . Er ist promovierter Biologe, arbeitete als Gentechnikexperte für Greenpeace und von 2004 bis 2006 als Biowaffeninspekteur für die Vereinten Nationen. Zwischen 2009 und 2017 war er Abgeordneter der Linksfraktion im Bundestag.

In seinem Buch geht es nicht mehr und nicht weniger darum, wie man z. B. Kriegsparteien an den Verhandlungstisch bringen kann, Kompromisse ermöglicht und wie Sanktionen wirken können. Im Vorwort des Buches spricht Jan van Aken davon, dass auch tief verfeindete Kriegsparteien miteinander reden und friedliche Lösungen finden können. Anhand von konkreten Beispielen aus der Zeitgeschichte und eigenen Erfahrungen zeigt er Wege auf, mit denen Konflikte ohne Gewalt entschärft werden können –  auch wenn es manchmal unmöglich scheint. Er beschreibt, wie Krisenprävention funktioniert, welche Rolle die Weltgemeinschaft oder auch die Erkenntnisse der Naturwissenschaften spielen können – und wie wichtig Versöhnungsprozesse für einen dauerhaften Frieden sind. Denn aus der Geschichte lassen sich Lehren für eine friedlichere Zukunft ziehen.

Alles in allem ein Buch, das zur Pflichtlektüre aller PolitikerInnen – speziell derer mit Regierungsverantwortung – gehören sollte.

IMG_20241002_181222-1320x742
Jürgen Schubert