Letzter Tag im Landtag Brandenburg!?

Sebastian Walter

So.

Hier ist es in den letzten Wochen sehr ruhig geworden. Das Ergebnis sitzt tief und schmerzt sehr. Es hat nur für 3 Prozent gereicht und damit sind wir nicht mehr im neuen Landtag vertreten. Das schmerzt doppelt, im Land von Lothar Bisky, der hier den Grundstein für den Erfolg der PDS und der Linken gelegt haben. Die Suche nach Gründen wird dauern, denn für schnelle Antworten ist das viel zu desaströs. In diesem Angstwahlkampf haben wir nicht bestanden und wurden zerrieben. Wir und auch ich konnten nicht genügend Mut ausstrahlen und Hoffnung machen. Die Menschen haben es uns nicht zugetraut, tatsächlich etwas zu verändern. Und das ist nicht nur in Brandenburg. Das hat auch alles nicht vor ein paar Monaten begonnen, sondern liegt viel tiefer.

Es ist natürlich auch eine persönliche Niederlage für mich. Ich werde Verantwortung übernehmen. Und das bedeutet, dass ich mich nicht in die Büsche schlage, sondern am Wiederaufbau der Linken arbeiten will. An welcher Stelle, habe ich noch nicht entschieden. Ich bleibe ein politischer Mensch. Ich kann auch gar nicht anders und aktuelle Nachrichten zeigen es: Betriebsräte werden bei Tesla rausgeschmissen, das BSW sorgt für die Posten bei der AfD und die Reallöhne sinken in Brandenburg weiter, während die Mieten steigen. Und niemand mehr thematisiert das im Parlament.

Ich will mich bei allen Wählerinnen und Wählern bedanken. Sie haben in schwierigen Zeiten ein klares Zeichen gesetzt: Wir brauchen eine konsequente antifaschistische und soziale Kraft. Eure Stimmen waren nicht verschenkt.

Ich will mich bei meinen Genossinnen und Genossen bedanken, egal ob Abgeordnete, Mitarbeitende oder Ehrenamtliche, Ihr habt einen Wahnsinnsjob gemacht und das war alles andere als selbstverständlich, das weiß ich. Auch diese Arbeit war nicht umsonst.

Ich bekomme viele Nachrichten, die eines deutlich machen: Es braucht eine starke Linke. Dafür müssen wir uns aber verändern und uns anders aufstellen. Und daran werden wir jetzt arbeiten. Wir sind vorerst (!) nicht mehr im Landtag – Eine laute Stimme für Gerechtigkeit werden wir bleiben.

Denn wer „So.“ sagt, hat Lange noch nicht fertig. Wir sehen uns. Versprochen. Es war mir eine Ehre.